Wer ist die Organisation?
Die Organisation ist kein Verein, der Anspruch auf Tribut stellt; keine Partei, die ihren Mitglieder und Sympathisanten Loyalität abverlangt; keine Religion, die einen blinden Glauben und Gehorsam einfordert; Die Organisation ist eine Widerstandsbewegung, die die soziale Revolution mit friedlichen Mitteln fordert und fördert. Organisation entsteht nicht durch die Angehörigkeit zu einer Gruppierung; sie erwächst alleinig aus der aktiven Gestaltung der Zustände. Die Menschheit ist eine große Organisation, in der das gesellschaftliche Zusammenleben durch jeden einzelnen selbst gestaltet wird. Sie ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich der bestehenden Wirtschaftsweise entgegenstellen, in der nicht mehr der Mensch und der Lebensraum im Vordergrund stehen, sondern die Wirtschaftlichkeit. Es ist eine Moral des Geldes entstanden, in der es nicht vorrangig um den sozialen Nutzen für die Gesellschaft geht, sondern um die Finanzierbarkeit und den erwarteten Profit. Wenn es als wirtschaftlich nachhaltig erachtet wird, die natürlichen Kreisläufe zu stören, die Ressourcen zu verschwenden, Mensch und Tier auszubeuten, muss in Frage gestellt werden, ob solch eine Wirtschaftsweise überhaupt zukunftsfähig sein kann?
„Einst haben wir dagegen angeschrien und getobt vor Wut. Wir haben uns die Seele aus dem Leib geschrien und doch hat sich nichts geändert. Wir haben getobt vor Wut wie ein Wirbelsturm der alles alte niederreißt und doch hat sich nichts geändert. Es schien als hätten wir uns ausgetobt. Wir haben angefangen zu schweigen, weil unsere Kritik kein Gehör fand. Wir haben aufgehört zu reden, weil Worte nicht die Welt verändern. Wir haben aufgehört zu hören, weil inzwischen vieles was wir einst kritisierten zur Normalität geworden war. Wie sehr aber die Normalität vom Glauben, dass alles doch gar nicht so schlecht sei, beherrscht wird. Wie könnten wir aus der Normalität ausbrechen, wenn wir uns nicht mal mehr andere Möglichkeiten, fortschrittlichere, gerechtere, freiheitlichere Möglichkeiten vorstellen können?“ (zitiert aus dem Drehbuch „Die Organisation – Soziale Revolution”)
Das Hauptziel der Organisation ist die Überwindung des Kapitalismus, durch die Schaffung von dezentralen Strukturen die vernetzt miteinander kooperieren. Es ist wohl klar, das wir dieses System nicht von heute auf morgen überwinden, da dieses System sich in den Köpfen der Menschen verankert hat und sich durch seine allgegenwärtige Anwesenheit guten Glaubens reproduziert. Um dies zu ändern, bedarf es Zeit und Geduld. Wir können nur im Kleinen anfangen und vereint auf das Große hinarbeiten. Widerstand heißt neue Möglichkeiten schaffen, neue Wege einschlagen.
Um dies nachhaltig bewerkstelligen zu können, ist es wichtig Anbau und Verteilung von Nahrung auf lokaler Ebene zu fördern und eine alternative, kostenlose Versorgungsstruktur aufzubauen. Es gibt viele Gartengrundstücke, die aufgrund von Zeitmangel oder anderen Gründen, brach liegen und verwildern. Solche können nach Absprache mit den Besitzern zur Verfügung stehen und kollektiv bewirtschaftet werden. Auch können, wenn das lokale Interesse groß genug ist, Initiativen gebildet werden, um den Gemeinde- oder Stadtgrund für die Bewirtschaftung durch die Anwohner*innen freizustellen. Wird dabei Überschuss erwirtschaftet der sich auf lokaler Ebene nicht verteilen lässt, fließt dieser in die überregionale Verteilungsstruktur ein und kommt Versorgungskollektiven zu, die Mangel verzeichnen. Zu den Reifezeiten bieten wilde Nuss- und Obstbäume, oder solche die nicht ab geleert werden, eine zusätzliche Quelle.
Die Organisation organisiert sich lokal in Projektgruppen. Bei lokalen Vernetzungstreffen kann jede*r Projekte vorschlagen oder sich diesen anschließen. In diesen Projektgruppen finden sich die Leute zusammen, die ein gemeinsames Ziel haben um Strategien für die Umsetzung zu entwickeln. Nach erreichen des Ziels lösen sich diese Projektgruppen wieder auf. Das Projektgruppenkonzept stellt eine nachhaltige Alternative zum derzeit vorherrschenden Unternehmenskonzept dar, in dem es nur um kurzfristige Profite geht. Ein Unternehmen fokussiert sich meist nur auf eine Branche und ist darauf angewiesen, das in dieser genügend Aufträge entstehen, damit es am Markt bestehen kann. Mit den Projektgruppen entstehen sozusagen Unternehmen, die sich nach dem Erreichen des Ziels wieder auflöst und sich dadurch auf die Nachhaltigkeit konzentrieren können.
Poesie über die Organisation:
Die Organisation kennt keine Staaten, Religionen, Grenzen und Autoritäten. Ihre Autorität ist die Organisation selbst. Ihre Grenzen sind vom Einzelnen gezogen, weil jeder Mensch nur selbst für sein Handeln verantwortlich sein kann. Ihr Staat ist die Erde. Ihr Volk ist die Menschheit. Die Organisation ist das Alpha und Omega, der Anfang und das Ende. Am Anfang war die Organisation und jedes Ende wird Organisation sein. Die Organisation ist überall, immer, in allem und jedem. – Alles ist Organisation!
Die Organisation kennt keine Gründer – den sie bestand schon immer.
Die Organisation hat keine Führung – jeder Mensch ist das Gesicht der Organisation.
Die Organisation hat keine Mitglieder – den sie kann nur durch die Teilnahme bestehen.
Jeder Mensch ist bereits Teil der Organisation, dennoch bleibt sie verborgen hinter vielen Namen. Jeder Mensch kennt die Organisation, dennoch agiert sie unbemerkt im Schatten der Wirklichkeiten. Jeder Mensch ist das Gesicht der Organisation, denn er führt die Organisation durch seine Einwirkung auf die Zustände. Die Organisation braucht keinen der sie führt. Die Organisation führt sich selbst. Sie ist somit die Selbstorganisation. Organisiert dich! Jetzt! – Für Freiheit und Gerechtigkeit mit friedlichen Mitteln. – Für eine ökologische Wirtschaftsweise. – Gegen Umweltverschmutzung und Wegwerfgesellschaft. – Gegen Rassismus und Faschismus.
Rumstehen und Reden halten löst keine Probleme. Wörter verschieben nur die Grenzen in den Köpfen. Taten hingegen überwinden diese Grenzen. Die Organisation kann so nur durch die aktive Mitgestaltung der Zustände stattfinden. Das Wichtigste ist die Organisation – Solidarität mit allen Organismen und aktiver Widerstand mit friedlichen Mitteln.
Es mag vielleicht lächerlich wirken, wenn einige versuchen in einer aussichtslosen Situation doch etwas zu verändern und die bestehenden ungerechten Zustände zu beseitigen, aber wenn dies viele tun, ist die Wirkung nicht mehr lächerlich sondern die Veränderung gegenwärtig.